Santa Costanza – Rom
November 15, 2016
Pfalzkapelle – Aachen
November 15, 2016
 

Hedwigskathedrale - Berlin

König Friederich der Große schenkte den Berliner Katholiken das Grundstück, gab ihnen zugleich den Grundriss des Pantheon als Vorgabe für den Bau. Die Kirche wurde zu Ehren der hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens, am Allerheiligenfest 1773 geweiht. Seit Gründung des Bistums Berlin im Jahr 1930 ist sie Bischofskirche. Die Gräber der Bischöfe und insbesondere des sel. Bernhard Lichtenberg spiegeln die wechselvolle Geschichte der deutschen Hauptstadt ebenso wie die teils leidenschaftlich diskutierten baulichen Veränderungen. Durch solidarische finanzielle Unterstützung anderer Bistümer und staatlicher Stellen wurde der Umbau schließlich möglich. Die Hedwigskathedrale war und ist Symbol der Einheit des Erzbistums.
Nach 1930 wurde die Hedwigskirche als Bischofskirche umgebaut, wobei man die Fenster zu beiden Seiten des Altares zumauerte, um Raum für die bischöfliche Kathedra und den Orgelprospekt zu schaffen. Die ursprünglich gemalten Architekturelemente wurden in Stuck ausgeführt. Jams Schwipperts plante den Innenraum mit der ungewöhnlichen Raumaufteilung in Oberkirche und Unterkirche, zu der eine breite Treppe hinabführt. Nach einem Bombentreffer im 2. Weltkrieg brannten Innenraum und Krypta völlig aus. 1952 begann der Wiederaufbau der Kuppel, deren Öffnung einen Durchmesser von sechs Metern hat. Dringend notwendige Sanierungsarbeiten stellten das Bistum im 21. Jahrhundert vor die Frage, ob man die breite Treppe im Innenraum der Kirche beibehalten, oder ob liturgische Fragen bei der Umgestaltung den Ausschlag geben sollten. Seit 2018 befindet sich die Hedwigskathedrale im Umbau. Nach gründlicher Überlegung und Einholung unterschiedlichster Voten veranlasste das Bistum die Umgestaltung der Kathedrale auf der Grundlage des Entwurfs der Preisträger.
Preußisch-Blau als bestimmender Grund, intensiv und kraftvoll. Unterbrochen nur durch schwärzliche senkrechte Farbspuren. In engem Abstand von oben kommend erinnern sie an Kriegseinwirkung, Gefahr aus der Luft. Die klare Struktur des Rundbaus hebt sich von dieser Umgebung ab, hält stand. Stärke geht aus von der traditionsreichen Kuppel und dem um- fassenden Rund der durchaus nicht geschlossenen Außenmauer. Die Idee trägt, die Kardinal Bengsch 196 formulierte: „Was wir mit Steinen bauen, wird einst Ruine sein. Was aber in dieser Zeit für die Ewigkeit gebaut wird, ist der Tempel Gottes, dessen lebendige Steine wir selber sind.“