Das Gelände linkerhand des Petersdomes war einst der Zirkus des Nero. Die alte Peterskirche entstand unter Kaiser Konstantin im Jahr 319 an der Stelle eines ersten Heiligtums über dem Grab des Apostelfürsten Petrus. Über diesem Ort erhebt sich heute die Kuppel Michelangelos, der das Schriftwort eingeschrieben ist: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Der päpstliche Altar steht in direkter Linie über dem Grab des Apostels und unter der Kuppel. Die apostolische Tradition der katholischen Kirche, die Verbindung von Hirtenamt, Lehramt und priesterlichem Amt im Papsttum nimmt in dieser Kirche, an diesem besonderen Ort sichtbare Gestalt an.
Bei den Ausgrabungen der Nekropole unter dem Petersdom stieß man auf das Grab, in dem der Überlieferung zufolge der heilige Petrus nach seinem Martyrium im Zirkus beigesetzt wurde. Ein kleines Tempelchen (Ädikula) und die Anordnung der umliegenden Gräber weist darauf hin, dass der Ort des Petrusgrabes schon sehr früh verehrt wurde.
Der Neubau des Petersdoms in seiner heutigen Gestalt begann, als im 15. Jahrhundert die alte Peterskirche so baufällig geworden war, dass zunächst Umbauarbeiten vorgenommen wurden, bis schließlich Papst Julius II die Basilika abreißen ließ. Der monumentale Neubau ist mit den berühmtesten Künstlernamen verknüpft. Zunächst erhielt Donato Bramante den Auftrag. Er plante die Kirche mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes, d.h. Längsschiff und Querschiff von gleicher Länge, und mit einer riesigen Kuppel. Sein Gedanke war es, „das Pantheon auf die Basilika Konstantins zu setzen. Nach Bramantes Tod übernahm Raffael das Projekt, der die Basilika im lateinischen Kreuz fertig bauen wollte. Doch auch er starb vor Vollendung des Petersdomes, von da an leitete Michelangelo den Weiterbau. Er kehrte zu Bramantes Plänen zurück und orientierte sich weniger am Pantheon, sondern an der Kuppel des Doms von Florenz. Mit Michel-angelos Tod 1564 wurde dem Weiterbau dann doch das lateinische Kreuz zugrunde gelegt. Carlo Maderno führte dieses Konzept aus und schuf auch Hauptfassade und Vorhalle des heutigen Petersdomes. Michelangelos gewaltige Kuppel konnte erst 1590 durch Domenico Fontana vollendet werden. 1656-1667 schuf Bernini den Petersplatz, der mit seinen Kolonnaden einen würdigen Vorhof für die Petersbasilika bildet.
Großflächiges Gelb und Rot sprechen für sich. Die Farbe des Blutes für das an diesem Ort erlittene Martyrium des Petrus, das Gelb bzw. Gold als eine der vatikanischen Kirchen-farben Gelb-Weiß.