Im Jahr 672 gründete die heilige Etheldreda, Tochter des angelsächsischen Königs, die Abtei Ely in Cambridgeshire. Auch die drei nachfolgenden Äbtissinnen sollen Mitglieder der königlichen Familie gewesen sein, nach der Zerstörung durch die Wikinger wurde sie 970 als Benediktinerkloster neu gegründet. Die Reliquien, Lebensgeschichte und Wunder der populären Heiligen stärkten die Bedeutung der Abtei, deren Kirche ab dem 11. Jahrhundert einem normannischen Bau weichen musste. In der Reformationszeit wurde aus der Kirche von St. Etheldreda und St. Peter der Bischofssitz der anglikanischen Diözese von Ely in Cambridgeshire, die Cathedral Church of the Holy and Undivided Trinity.

Über einem kreuzförmigen Grundriss erhebt sich eine der der längsten Kirchen Englands, der helle Stein stammt aus den Steinbrüchen von Barnack,neben Oolith wurde auch Purbeck-Marmor und Clunch(ortstypischer Kalkstein) verbaut. Das Kircheninnere birgt ein großartiges Oktogon, den „Lantern Tower“, das nach dem Einsturz des östlichen Turm 1322 auf Anregung des Alan ofWalsingham, Architekt und Mönch der Abtei, errichtet wurde. Er entwarf auch die große St Mary’sChapel, die der Kathedrale angebaut wurde. Die komplizierte Holzkonstruktion der Vierungskuppel, errichtet über dem unteren Oktogon, endet in einem Sterngewölbe, das 1335 vollendet wurde. Mit seiner äußeren Höhe von 52 Metern ragt der Turm auf, die ganze Anlage war in der flachen Umgebung der ehemaligen Moorlandschaft weithin sichtbar und erhielt so den Namen „shipoftheFens“.

Um die Kreuzform hervorzuheben, wurde der Grundriss aus der Zeit nach 1342 gewählt.Der Hintergrund spiegelt die landschaftliche Umgebung der Kathedrale, flächiges Grün durchzogen von Blau: Saftige, feuchte Wiesen einer ehemalige Sumpflandschaft. Die Strahlkraft der „Laterne von Ely“, im Bild wiedergegeben durch goldene Strahlen, schafft im Inneren einen faszinierenden Raum voll Licht und Farbigkeit. Gold, Symbol für göttliches Licht, steht hier zugleich für das Wappen der Diözese von Ely, in dasdie drei goldenen Kronen des Wappens von East Anglia aufgenommen wurden.Nicht die äußeren Abmessungen, sondern die kunstvolleKuppel-Laterne im Kircheninneren, Idee eines Mönch-Architekten und ausgeführt von genialen Zimmerleuten, macht aus dem ‚Schiff der Moorlandschaft‘ ein Stück himmlisches Jerusalem, das in die Umgebung ausstrahlt. So führen die goldenen Strahlen über die Grenzen des Grundrisses hinaus.