Deutscher Dom – Berlin
November 8, 2025
 

Basilika von Loyola - Azpeita (Baskenland)

Geboren wird der Spanier Ignatius 1491 auf Loyola bei Azpeita im Baskenland. Nach einer schweren Verwundung bei der Verteidigung von Pamplona, schmerzhaftem chirurgischem Eingriff und einem barbarischen zweiten Bruch des Beines verbringt er Monate voller Schmerzen auf dem Krankenlager. „Grau in grau getauchte Langeweile“ beschreibt Walter Nigg seinen Gemütszustand, bis er nach der Lektüre von Ritterromanen im väterlichen Schloss eher zufällig auf das Leben Christi und die Legenda Aurea stößt. Fasziniert von den großen Gestalten der Kirchengeschichte, beginnt an diesem Ort im Baskenland die Berufungsgeschichte des Ordensgründers der Jesuiten. Er pilgert auf den Montserrat, nach Jerusalem, studiert in Barcelona, Alcalá und Salamanca und wird Priester. Während des Studiums in Paris sammeln sich die ersten Gefährten der neuen Gemeinschaft um ihn. In nur zwei Jahrzehnten wächst sie auf 1.000 Mitglieder, die weltweit im Einsatz sind. Schlichtheit im äußeren Auftreten, in der Lebensweise ist Ausdruck der spirituellen Haltung des Ignatius, die fordert, alles zur größeren Ehre Gottes zu tun.
Der italienische Architekt Carlo María Fontana entwarf die Basilika, die zum Fest des hl. Ignatius am 31. Juli 1738 eingeweiht wurde. Sie ruht, mit ihrem kreisförmigen Grundriss und ihrer spektakulären 65 Meter hohen Kuppel auf großen Marmorblöcken vom Berg Izarraitz. Die Kirche wird dem „Churrigueresque“ Stil des baskischen Barock zugeordnet. Wenige Meter von der Basilika entfernt existiert der „Casa-Torre de los Loyola“, der alte Wohnturm, in dem der Heilige geboren wurde. Nach seinem Tod wurde aus dem Anwesen ein Wallfahrtsort. Der Orden errichtete im 17. Jahrhundert das Ensemble des Sanktuariums von Loyola.
Grau steht hier nicht nur für die überwundene depressive Stimmung des Ignatius zur Zeit seiner Erkrankung, sondern auch für das zurückhaltende, unscheinbare Erscheinungsbild des Mannes, der für seine Mitbrüder kein Ordenshabit vorsah. Lebendig wird dieses Grau durch flimmerndes Weiß: Ignatius liebte den Sternenhimmel, in dessen Anblick er sich stundenlang versenken konnte, der ihm Trost und Motivation zugleich war. Ignatianische Konzentration auf das Wesentliche und Forderung nach Schlichtheit kommt in der zurückhaltenden Bildgebung zur Ausdruck.